Weinjahrgang 1975

1975 war in Deutschland ein sehr gutes Jahr für den Weinbau. Einem milden Winter folgte ein etwas regnerischer Frühling, der die Blütezeit ein wenig verzögerte. Danach herrschte sehr schönes Sommer­wetter mit einer ausreichenden Regenmenge für die Vegetation. Die späte Erntezeit von Mitte Oktober bis Ende November wurde ebenfalls von schönem Wetter begleitet. Der hohe Ertrag im Jahr 1975 hat der Qualität nicht geschadet. Etwa die Hälfte der Produktions­menge waren Prädikats­weine. Vor allem den extrakt­reichen Weinen der Auslese-Klassen wurde später viel Lager­potential bescheinigt. Auch in Frankreich waren die Erwartungen zunächst sehr hoch. Das Ergebnis war dann jedoch in den Anbau­gebieten sehr unter­schiedlich. In den Bordeaux-Anbauzonen lagen die Bewertungen bei mittelmäßig (teilweise stark tannin­betonte Cabernets, haltbare, aber eher säure­lastige Rotweine) bis sehr gut (mehr Frucht, unter anderem in Graves, Pauillac, Saint-Émilion) und ausgezeichnet (Pomerol). Eine Abmilderung durch die Sorte Merlot hatte bei den 1975er Cuvées einen wichtigen Einfluss. Es war ein sehr gutes Jahr für die edelsüßen Sauternes-Weißweine. Im Burgund wurden viele Weingärten durch Hagel im August schwer getroffen. Nachfolgende nasskalte, stürmische Tage verursachten Trauben­fäule in großer Menge. So wurde 1975 für Burgund-Rotweine ein miserabler Jahrgang. Auch im Rhonetal war es ein schlechtes Jahr. In Italien war 1975 ein großer Jahrgang für die Spitzen­rotweine der Toskana, besonders für Brunello di Montalcino. Für die bekannten Rotweine aus Piemont war es hingegen nur ein solider Jahrgang. Es war ein Spitzenjahr in Ungarn für Tokajer.

<<  Infos zu anderen Jahrgängen

Gute deutsche Weine aus dem erstklassigen Jahrgang 1975 sind 2024 eine schöne Geschenkidee zum 49. Geburtstag oder Hochzeitstag.