Weinjahrgang 2006

2006 war in Deutschland und Frankreich ein guter bis sehr guter, in Italien ein ausge­zeichneter Jahrgang. In Deutschland erfolgte die Blüte der Reben frühzeitig, der Juni war warm, der Juli heiß, der August jedoch vielerorts relativ kalt und nass, was zu einer langsamen Trauben­reife führte. Unter diesen Bedingungen konnten letztlich Weingüter, die sich für eine späte Erntezeit bei geringeren Erträgen entschieden, sehr gute Qualitäten erzeugen, bei zu früher Ernte waren es hingegen eher säure­betonte Weine mit wenig Substanz. An der Mosel war es im Vergleich auch in der Reifezeit wärmer und schon früh reifende Sorten hatten oft hohe Most­gewichte. Für die später reifenden, hochwertigen Mosel-Rieslinge war es nicht einfach den Zeitpunkt der Weinlese optimal zu wählen, um eine hohe Reife ohne allzu großen Säure­rückgang zu erreichen. 2006 war ein gutes, aber kein einheitlich sehr gutes Jahr in Deutschland. Ähnlich war es in Frankreich, ein Jahrgang mit Potential, aber nicht ausgeglichen sehr gut innerhalb der Anbaugebiete. Das Frühjahr war allgemein ziemlich trocken, der Juli sehr heiß und Regenwetter folgte phasen­weise im September, mancherorts ungünstig zur üblichen Erntezeit. Die Rotweine waren in der Tendenz eher tanninreich und kräftig, mit weniger reifer Frucht. Gute Weingüter hatten aber vielerorts die Möglichkeit qualitäts­volle, langlebige Weine zu produzieren, unter anderem in Bordeaux, besonders in der Anbauzone Pomerol war das Niveau hoch, im Burgund haupt­sächlich im Bereich Côte de Nuits. Im Anbaugebiet Rhône war es ein ausge­zeichneter Jahrgang für kraftvolle, rassige Weine mit viel Lager­potential. 2006 war ein großartiger Jahrgang in Italien. Hier war das Klima im Vergleich ausgewogener. In bekannten Anbauzonen, wie Barolo, Brunello di Montalcino und Chianti Classico, konnten erstklassige, körper­reiche, kraftvolle, sehr langlebige Rotweine erzeugt werden.

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Qualitätsvolle Weine aus dem sehr guten Jahrgang 2006 sind eine schöne Geschenkidee.