Château Tertre-Daugay liegt in der Gemeinde Saint‑Émilion im Anbaugebiet Bordeaux. Die erstklassig gelegenen Rebflächen befinden sich am Ende des Plateaus von Saint-Émilion. Auf der Anhöhe (= Tertre) stand schon vor Jahrhunderten ein Aussichtsturm zum Schutz, da hier ein wunderbarer Ausblick über das Tal möglich ist. Die Weingärten (etwa 15 Hektar) von Château Tertre-Daugay sind mit Merlot (51%) und Cabernet Franc (49%) bepflanzt. Es gibt unterschiedliche Böden, Hangneigungen und -ausrichtungen, aber insgesamt gilt das Terroir als ausgezeichnet und ermöglicht einen hohen Reifegrad der Trauben für körperreiche Rotweine mit Lagerpotential. Vor allem im 19. Jahrhundert erlebte das Weingut eine Glanzzeit und wurde in Weinbüchern zur Spitze von Saint‑Émilion gezählt. Durch die Wirtschaftskrise und die Weltkriege des 20. Jahrhunderts kamen die Besitzer in finanzielle Schwierigkeiten und der Weinbaubetrieb mit den Kellereien wurde vernachlässigt. Daher wurde das Weingut, trotz ausgezeichneter Rebflächen, nicht in die Oberklassen der Saint-Émilion-Klassifizierung von 1954 aufgenommen. In den schwierigen Zeiten für Château Tertre-Daugay bis 1978, als Comte Léo de Malet-Roquefort das Weingut erwarb, waren es vor allem renommierte Weinhäuser, die das Traubengut guter Jahrgänge ankauften und erstklassige Handelsabfüllungen produzieren konnten. Durch die notwendigen Investitionen seit 1978 verbesserte sich die Lage auf dem Weingut und es konnten nach einigen Jahren Château-Abfüllungen erzeugt werden, die dem früheren Ansehen gerecht wurden. 1996 erfolgte die Klassifizierung als “Grand Cru Classé” von Saint-Émilion. Das Weingut wurde 2011 an das Familienunternehmen Domaine Clarence Dillon verkauft und umbenannt in Château Quintus.