Die erstklassige Anbauzone Hermitage liegt im nördlichen Rhonetal im Südosten Frankreichs. Die Lagen der kleinen kommunalen Appellation an der Rhône mit rund 130 Hektar Rebfläche befinden sich in den Gemeinden Crozes-Hermitage, Larnage und Tain-L’Hermitage im Département Drôme. In der Region mischen sich kontinentales und mediterranes Klima. Die Sonneneinstrahlung am südlich ausgerichteten Hermitage-Weinberg ist hoch. Die Sommer sind oft sehr warm und teilweise zu trocken. Hier wurde schon vor über 2000 Jahren Weinbau betrieben. Der Name Hermitage leitet sich von der Einsiedelei (Ermitage) des Kreuzfahrers Henri Gaspard de Sterimberg ab, der sich 1224 auf den Hügel von Tain zurückzog, um sich dem Gebet und dem Weinbau zu widmen. Seine Kapelle ist noch erhalten. Es wird hauptsächlich Rotwein produziert. Der Rotwein wird aus Syrah erzeugt und gehört zur Spitzenklasse in Frankreich. Der tanninreiche, kraftvolle, aber auch elegante Hermitage-Rotwein mit komplexen Aromen, die sich erst nach Jahren entfalten, hat sehr viel Lagerpotential. Es werden auch sehr gute körperreiche, trockene Weißweine aus den Sorten Marsanne und Roussanne produziert. Zudem wird ein kleiner Anteil Strohwein (Hermitage Vin de Paille), ein schwerer Weißwein aus getrockneten und rosinierten Trauben, erzeugt. Die Anbauzone Hermitage ist umgeben von den Weinbergen der Appellation Crozes‑Hermitage.
Die Anbauzone Crozes-Hermitage umfasst eine Rebfläche von rund 1500 Hektar in elf Gemeinden. Auch hier dominieren die Syrah-Rotweine. Sie werden oft sortenrein erzeugt, aber auch ein Verschnitt mit einem Weißwein-Anteil von maximal 15% ist zugelassen. Aufgrund unterschiedlicher Bodenverhältnisse sind die Qualitäten in der Appellation ungleichmäßiger. Allgemein gelten die Rotweine zwar als körperreich, aber etwas leichter als Hermitage. Neben unabhängigen Winzern und zwei Genossenschaften entfällt ein großer Produktionsanteil auf Handelshäuser.