Kabinett

Der Hauptanteil der deutschen Weine gehört zur Kategorie der “Qualitäts­weine bestimmter Anbau­gebiete”. Darüber gibt es die Klassen der Prädikatsweine für gehobene bis hochwertige Qualitäten. In aufsteigender Reihenfolge sind dies Kabinett, Spätlese, Auslese, Beerenauslese und Trocken­beerenauslese. Das Hauptmerkmal für die Einstufung ist das Mostgewicht (Maßeinheit: °Oechsle). Es beschreibt die Dichte des Trauben­mostes, die mit dem Reifegrad der Beeren und ihrem natürlichen Zucker­gehalt steigt. Das Mostgewicht ist auch ein Maß für den erreichbaren Alkohol­gehalt. Bei Prädikats­weinen ist eine zusätzliche Süßung mit einem speziellen Traubenmost (Süßreserve) nur nach der Gärung erlaubt. Das Mostgewicht für einen Kabinett muss mindestens 73°Oechsle (in Baden etwas mehr) betragen. Kabinett‑Weine können trocken bis lieblich sein, oftmals mit einem feinen Sorten­charakter und einer typischen Leichtigkeit. Sie haben jedoch weniger Lager­potential als extrakt­reichere Prädikats­weine. Ein Kabinett mit einem guten Säuregerüst, zum Beispiel ein rassiger Riesling, kann aber nach vielen Jahren durchaus noch angenehm schmecken.

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