Das Anbaugebiet Nahe liegt am gleichnamigen Fluss, der vom Hunsrück bis zur Mündung in den Rhein von Weinbergen mit rund 4000 Hektar Rebfläche begleitet wird. Die Römer haben hier Weinbau betrieben. Hildegard von Bingen (1098-1179) gründete bei Bingen das Kloster Rupertsberg und die Benediktinerinnen legten auch Weingärten an. Die heilig gesprochene Hildegard war vielseitig begabt und betätigte sich als Künstlerin, Wissenschaftlerin, Mystikerin, Heilpraktikerin und Dichterin. Wein, den sie als “Blut der Erde” bezeichnete, war oft ein Bestandteil ihrer Rezepturen. Sie sagte: “Der Wein, maßvoll genossen, heilt und erfreut den Menschen zutiefst durch seine große Kraft und Wärme”. Das Anbaugebiet gilt als Probierstübchen des deutschen Weinbaus, aufgrund der Bodenvielfalt. In den Weinbergen herrscht ein eher mildes Mikroklima. Am häufigsten wird Riesling angebaut. Insgesamt belegen weiße Sorten den Hauptanteil der Rebflächen, aber der Anteil roter Sorten ist gestiegen. Das Anbaugebiet Nahe war bis 1993 in die Bereiche Bad Kreuznach und Schloßböckelheim eingeteilt, seither ist es nur noch der Bereich Nahetal mit den 7 Großlagen Burgweg, Kronenberg, Paradiesgarten, Pfarrgarten, Rosengarten, Schloßkapelle und Sonnenborn, die insgesamt 328 Einzellagen umfassen.