Die rheinhessische Stadt Ingelheim liegt zwischen Mainz und Bingen. Sie hat eine sehr lange Weinbau-Tradition, die vermutlich durch Karl den Großen maßgeblich gefördert wurde. Die Kultivierung von Burgunder-Reben in Ingelheim soll von ihm veranlasst worden sein. Um 785 ließ er in Ingelheim eine Kaiserpfalz bauen, die ihm und nachfolgenden Herrschern bis ins späte Mittelalter als Regierungssitz diente. Einige Ingelheimer Weinlagen können dokumentarisch bis ins Mittelalter zurückverfolgt werden. Unter anderem in diesen historischen Lagen entstehen auch heutzutage die bekannten ausdrucksstarken Ingelheimer Spätburgunder-Rotweine, die vom guten Mikroklima und den sandig-lehmigen Böden mit einem Untergrund aus Kalksandstein profitieren. In den Gemarkungen werden etwa 650 Hektar Rebfläche für den Weinbau genutzt. Etwas mehr als die Hälfte davon ist mit roten Rebsorten, hauptsächlich Spätburgunder und Portugieser, bestockt. In keiner anderen Weinbau-Gemeinde in Rheinhessen hat die Rotwein-Produktion eine solche Bedeutung. Daher wird Ingelheim auch als Rotwein-Stadt bezeichnet. Die Großlage Ingelheimer Kaiserpfalz umfasst über 30 Einzellagen im Bereich Bingen. Die Ingelheimer Einzellagen heißen Burgberg, Horn, Höllenweg, Kirchenstück, Lottenstück, Pares, Rabenkopf, Rheinhöhe, Rotes Kreuz, Schloß Westerhaus, Schloßberg, Sonnenberg, Sonnenhang, Steinacker und Täuscherspfad.