Pomerol ist eine kommunale Anbauzone am rechten Ufer der Dordogne im Anbaugebiet Bordeaux und mit etwa 800 Hektar Rebfläche hier die kleinste der berühmten Weinbau-Gemeinden. Pomerol war einst ein Subbereich der benachbarten Anbauzone Saint‑Émilion und wurde 1900 eine eigene Appellation. Der Name bezieht sich auf das lateinische pomarium (Obstgarten). Die Römer betrieben hier früher Weinbau. Schon bevor die Pomerol-Weine gegen Ende des 19. Jahrhunderts sehr bekannt wurden, waren sie bei Pilgern auf dem Jakobsweg nach Santiago de Compostela höchst beliebt. Rund 80% der Anbaufläche ist mit Merlot bestockt. Die weiteren Rebsorten für den Verschnitt sind Cabernet Franc, Cabernet Sauvignon und Malbec. Die Sand-Kiesböden mit Unterschichten aus eisenhaltigem Lehm bieten ausgezeichnete Bedingungen für die Erzeugung der samtigen, fruchtigen, körperreichen Rotweine mit viel Lagerpotential. Etwa zwei Jahre Reifezeit in Barriques sind typisch. Erstaunlicherweise wurde keine Grand‑Cru-Klassifizierung für Pomerol geschaffen, aber in der Gemeinde liegen herausragende Weingüter, wie Château Pétrus und Château Le Pin, deren Rotweine (fast reinsortig Merlot) zu den besten und teuersten der Welt gehören. Eine Gruppe von etwa 20 Weingütern wird zur Spitzenklasse gezählt. Die Anbauzone genießt allgemein ein hohes Ansehen für hochwertige Rotweine.