Das französische Anbaugebiet Elsass (Alsace) liegt zwischen Straßburg (Norden) und Mülhausen (Süden) auf einem relativ schmalen Streifen westlich des Rheins am Fuße der Vogesen. Die Gesamtrebfläche beträgt rund 14500 Hektar. Die Elsässer Weinstraße (170km) ist die südliche Fortsetzung der Deutschen Weinstraße. Direkt an der Weinstraße befinden sich 67 von 119 Weinbaugemeinden und 49 von 51 Grand‑Cru-Lagen. Das Anbaugebiet ist in die zwei Départements Bas‑Rhin im Norden und Haut‑Rhin im Süden unterteilt. Der südliche Bereich gilt als besser und dort befinden sich auch deutlich mehr Grand‑Cru-Lagen. Im Elsass wird nur ein kleiner Anteil Rotwein (Sorte Pinot Noir) erzeugt. Über 90% der Lagen sind mit weißen Rebsorten bepflanzt. In den Jahren nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges haben sich die Winzer im Elsass mit zuverlässigen Qualitäten hauptsächlich für trockene, rassige und eher kräftige Weißweine einen guten Ruf erarbeitet. Riesling ist die am häufigsten vorkommende Sorte. In der Güteklasse “Appellation Contrôlée” sind für Weißweine zudem Gewürztraminer, Muscat, Pinot Blanc, Pinot Gris und Sylvaner zugelassen. Abgesehen von dem Verschnittwein “Edelzwicker” werden sortenreine Weine erzeugt. Typisch ist die Abfüllung in relativ schmalen Flaschen (Elsässer Flöte).
Für die besten Lagen im Elsass, mit einem sehr günstigen Mikroklima und homogenen Böden, gibt es die Güteklasse “Alsace Grand Cru”, die verwendet werden kann, wenn höhere Qualitätsvorgaben bei der Weinerzeugung erfüllt wurden. Eine Voraussetzung ist die Weinlese per Hand. Der Produktionsanteil liegt bei unter 5%. Aus spät gelesenen, vollreifen Trauben, die etwa mit dem Reifegrad für deutsche Auslesen übereinstimmen, können süßere Grand‑Cru-Weine mit der Zusatzangabe “Vendange tardive” erzeugt werden. Für edelsüße Beerenauslesen gilt die Angabe “Sélection de grains nobles”.