Die Gemeinde Châteauneuf-du-Pape liegt im südlichen Rhonetal im Südosten Frankreichs. Die berühmte kommunale Anbauzone (Cru-Gebiet) befindet sich am linken Ufer der Rhône im regionalen Anbaugebiet Côtes du Rhône. Châteauneuf‑du-Pape ist die älteste staatlich anerkannte Appellation und umfasst eine Rebfläche von rund 3100 Hektar im Gemeindegebiet und zum Teil in Bédarrides, Courthézon, Orange und Sorgues. Die Weinbau-Tradition ist hier eng mit der römisch-katholischen Kirche verbunden. Im 14. Jahrhundert war die Stadt Avignon Sitz der Päpste und zuletzt zweier Gegenpäpste. Der in Cahors geborene Papst Johannes XXII. wählte das Schloss Châteauneuf als Sommerresidenz und gab dem Weinbau wichtige Impulse. Er ließ den Rotwein Vin d’Avignon produzieren, der dann im 19. Jahrhundert Châteauneuf-du-Pape genannt wurde. Avignons Wahrzeichen mit zwei gekreuzten Schlüsseln des heiligen Petrus (erster Papst) ist auf vielen Flaschen Châteauneuf-du-Pape zu finden. Die Böden der Weinberge sind unterschiedlich. Es gibt rötlichbraune, steinbedeckte Böden sowie Sand-, Kies- und Lehmböden. Seit 1936 sind 13 Rebsorten zugelassen, die Sortenauswahl bleibt den Winzern völlig frei überlassen. Es gibt rote und weiße Varianten des Châteauneuf-du-Pape. Zu etwa 95% werden Rotweine produziert, die Hauptrebsorte ist Grenache Noir. Heutzutage werden dazu oft Cinsault, Counoise, Mourvèdre, Syrah und Vaccarèse gemischt. Es gibt allerdings auch reinsortige Varianten aus Grenache Noir, wie von Château Rayas, sowie Cuvées aus allen 13 Sorten, wie von Château de Beaucastel. Die Grenache-dominierten Rotweine werden üblicherweise in Betontanks und großen Holzfässern ausgebaut. Trotz eines eher geringen Tanningehaltes haben sie viel Lagerpotential. Bei Cuvées aus dem besten Lesegut alter Reben nimmt die Tendenz zum Barrique-Ausbau zu. Die traditionell erzeugte Variante ist kraftvoll und alkoholreich (bis zu 14,5%vol), hat feine Tannine der Grenache-Traube und häufig eine würzige Note sowie Aromen roter und dunkler Früchte. Erwähnenswert ist eine besondere Vorschrift, die eine hohe Qualität durch reife und gesunde Trauben gewährleisten soll. Zumindest 5% der Trauben müssen ausgesondert werden (le râpé) und der daraus gekelterte Wein ist als einfacher Tafelwein zu deklarieren. Präsident Charles de Gaulle war ein Liebhaber der Châteauneuf-du-Pape-Weine.