Brunello di Montalcino ist eine Anbauzone für einen erstklassigen, trockenen Rotwein. Sie umfasst die Hänge rund um die malerisch auf einem Hügel liegende Stadt Montalcino, 40 Kilometer südlich von Siena in der Toskana. Mit der Einführung der DOCG-Klasse für hochwertige italienische Weine erhielt Brunello di Montalcino diesen Status. Der Rotwein wird sortenrein aus der Sangiovese-Variante Brunello erzeugt. Die Winzerfamilie Biondi-Santi hat die Erzeugung der Rotweinsorte etwa zwei Jahrzehnte erprobt, die ersten Produktionsjahrgänge waren dann 1888 und 1891. Die Reife erfolgte in großen Fässern aus slawonischer Eiche, was auch heute zumeist noch der Fall ist. Mit den zwei legendären Jahrgängen wurde der Rotwein bei Weinkennern in aller Welt berühmt. Zum Kultstatus trug auch bei, dass die Sorte in der Folgezeit zunächst nur in zwei weiteren herausragenden Jahrgängen (1925 und 1945) erzeugt wurde. Dies war neben der ausgezeichneten Qualität auch ein Grund für die sehr hohen Preise. Bis nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Name Brunello alleine von Biondi-Santi verwendet. Noch bis in die 1970er Jahre stammte der Großteil der Produktion von dem Weingut der Familie und es gab insgesamt nur etwa 25 Produzenten. Heutzutage wird der Brunello di Montalcino von rund 200 Weingütern erzeugt und die Rebfläche vergrößerte sich von 60 Hektar auf rund 1500 Hektar. Der Brunello zählt zur Spitzenklasse italienischer Weine. Ein wichtiger Aspekt der Qualität liegt im besonderen Mikroklima in den Weinbergen, denn es ist etwas wärmer und trockener als in den nahen Chianti-Bereichen, aber die Nächte sind kühler, was positiv für den Säuregehalt und die Fruchtaromen ist. Die Mindestdauer der Fassreife wurde im Laufe der Jahre deutlich verringert. 1960 waren noch 42 Monate vorgeschrieben, 1990 wurde auf 36 Monate und 1998 auf 24 Monate reduziert. Die Gesamtreifezeit in Fass und Flasche muss aber weiterhin 4 Jahre und beim Riserva 5 Jahre betragen, bevor der Brunello di Montalcino in den Handel kommt. Der Alkoholgehalt muss zumindest 12,5%vol betragen. Der rubinrote Wein hat einen trockenen, tanninbetonten Geschmack mit einem Bouquet von aromatischen Hölzern, Früchten und Vanille. Erst nach Jahren wird der Rotwein weicher und zugänglicher. Der Brunello hat sehr viel Lagerpotential.