Weinjahrgang 1970

1970 war das bis dahin ertrag­reichste Jahr für den deutschen Weinbau. Es gab keine starken klimatischen Abweichungen, die für eine natürliche Reduzierung der Erntemenge gesorgt hätten. Aus Weingärten mit einer hohen Trauben­dichte konnten viele solide Qualitäts­weine erzeugt werden, aber zumeist reichte die Kraft der Reben nicht aus, um in der Haupt­ernte­zeit die Reifegrade der Trauben für die oberen Güteklassen zu erreichen. Es gab aber bis in den November viele milde Tage mit nur leichten Schauern und somit konnte auch ein kleiner Anteil vollreifer oder auch edelfauler Trauben sehr spät gelesen werden. Bei der großen Gesamt­produktion ergab ein Anteil von etwa 2% in den Auslese-Klassen eine durchaus beachtliche Menge. Winzer, die gesunde Trauben für eine mögliche Eiswein-Ernte am Rebstock beließen, bekamen bei massivem Frost zur Weihnachts­zeit viel Arbeit. Letztlich konnten 1970 deutsche Weine in einer großen Vielfalt produziert werden und es war auch ein Rekordjahr für Eisweine. In Bordeaux war der Ertrag ebenfalls hoch, aber das Klima war auch für die Trauben­reife sehr günstig. Eine kühle, stürmische Phase im August verhinderte, dass der Jahrgang heraus­ragend wurde. Nach drei schlechten Jahren in Bordeaux gab es endlich wieder ein erfreuliches Jahr für den Weinbau, mancherorts war es sogar sehr gut oder ausge­zeichnet, vor allem in Pomerol. Im Burgund war 1970 ein überdurch­schnittlicher Jahrgang, aber mit wenigen Qualitäts­spitzen. Im Rhonetal war es ein gutes Jahr. 1970 war ein großer Jahrgang in Italien. In den Anbau­gebieten Piemont und Toskana konnten viele körper­reiche, langlebige Spitzen­rotweine erzeugt werden. Es war auch ein gutes Jahr für Amarone in Venetien. 1970 war ein großer Portwein-Jahrgang und auch im spanischen Rioja ausgezeichnet.

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