Die weiße Rebsorte Kanzler ist eine Züchtung aus Müller-Thurgau und Silvaner. Die Kreuzung erfolgte 1927 durch Georg Scheu an der Anstalt für Rebenzüchtung in Alzey (Rheinland-Pfalz). Kanzler wurde 1967 für den Anbau in vier deutschen Anbaugebieten freigegeben. Der Name soll auf besondere Qualitäten hinweisen und leitet sich von den Kanzlern Konrad Adenauer (1876-1967) für Reife und Ludwig Erhard (1897-1977) für Fülle ab. Die Sorte hat Potential für den edelsüßen Ausbau und die Erzeugung sehr guter, fruchtiger Prädikatsweine. Die Reben sind jedoch anfällig für Krankheiten, was zu geringen Erträgen führen kann. Nur etwa 30 Hektar sind mit Kanzler bepflanzt, der größte Anteil davon befindet sich in Rheinhessen.