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1973, Château de Lamarque, Appellation Contrôlée, Haut‑Médoc, Bordeaux.
Flaschenvolumen: 0.75 l
Füllstand:
etwa base of neck (ausgezeichnet für das Alter)
↑
Alkoholgehalt: keine Angabe (üblich: ca. 12%vol)
Flaschenpreis: 76,00 €
Château de Lamarque ist ein Weingut in der Gemeinde Lamarque (Haut‑Médoc, Bordeaux). Die Anbauzonen Listrac und Moulis sind westlich angrenzend an Lamarque. Das Anwesen hat eine lange Historie und wurde im hohen Mittelalter, etwa seit dem 11. Jahrhundert, als eine schützende Burganlage des Médoc errichtet. Die gräfliche Familie Fumel wurde 1839 Besitzer von Château de Lamarque und etablierte seit 1841 den Weinbau auf dem Landgut. Die Weinberge mit den sehr guten kieseligen Lehm-Sandstein-Böden wurden vor allem mit Cabernet Sauvignon und Merlot bepflanzt. Der Lagenbesitz der Familie wurde 1920 von der Gräfin Georgine de Fumel (Marquise d’Evry) durch den Zukauf von Château Cap de Haut, näher an der Gironde liegend, um rund 10 Hektar erweitert. Die Nachfahren in der Familie d’Evry bewirtschaften in der heutigen Zeit eine Gesamtrebfläche von 48 Hektar in 3 Parzellen. Die Anteile der Rebsorten in den Weingärten sind rund 40% Cabernet Sauvignon, 40% Merlot, 15% Cabernet Franc und 5% Petit Verdot. Zum qualitätsvollen Sortiment gehören die Rotweine Château de Lamarque (körperreicher, langlebiger Grand Vin, alle 4 Rebsorten enthalten, Hauptanteil Cabernet Sauvignon, Reben im Durchschnitt etwa 40 Jahre alt, 16 bis 18 Monate Fassreife), D de Lamarque (fruchtbetonter Zweitwein, geprägt von etwa 60% Merlot, 40% Cabernet-Sorten, 12 bis 14 Monate Fassreife) und Château Cap de Haut (ausgewogene Mischung der Sorten Cabernet Sauvignon und Merlot sowie etwa 15% Cabernet Franc, Reben im Durchschnitt etwa 30 Jahre alt, 12 bis 15 Monate Fassreife). In der Kellerei reifen die Rotweine in Barriques aus Allier-Eiche. Die Eichenwälder im Département Allier in Zentralfrankreich gelten als ausgezeichnet für die Holzfässer.
Appellation Contrôlée (AC) ist ein System für die kontrollierte Herkunftsbezeichnung französischer Qualitätsweine. Die vollständige Bezeichnung lautet “Appellation d’Origine Contrôlée” (AOC) und 2009 wurde stattdessen, mit Bezug auf die EU-Weingesetzgebung, die Kategorie “Appellation d’Origine Protégée” (AOP) als geschützte Ursprungsbezeichnung eingeführt. Das Appellations-System umfasst die Güteklassen für die besten Weine. Das wichtigste Kriterium ist die Herkunft (Region, Bereich, Gemeinde) der Trauben. Kommunale Appellationen sind höher bewertet als regionale Appellationen. Die höchsten Einstufungen (Crus Classés = Klassifizierte Gewächse) sind für begrenzte Rebflächen (Lage, Château oder Domaine) unter Berücksichtigung des Terroirs (Bodenbeschaffenheit und Mikroklima) möglich. Die je nach Appellation zu beachtenden Richtlinien beziehen sich auf Weinart (Rotwein, Weißwein, Rosé), zugelassene Rebsorten, Weingartenpflege, Reifegrad der Trauben, Alkoholgehalt, Vinifikation (Art der Weinbereitung) und Produktionsmenge. Eine Qualitätsprüfung ist seit 1974 Voraussetzung für die Vermarktung der Weine unter der Appellations-Angabe. Bei der Produktion von Landweinen (Vin de Pays, IGP) mit regionalem Charakter gelten hingegen weniger strenge Vorgaben und Tafelweine (Vin de Table, Vin Ordinaire, Vin de France) sind einfache Konsumweine ohne genaue Herkunftsangabe.
Das Médoc ist eine Region im Anbaugebiet Bordeaux. Die dreiecksförmige Halbinsel liegt zwischen dem Atlantik und dem Mündungstrichter Gironde, der durch den Zusammenfluss von Garonne und Dordogne gebildet wird. Die Weinberge befinden sich auf einem etwa 80 km langen und 2 bis 5 km breiten Streifen entlang der Gironde, im Süden entlang der Garonne. Das Gebiet wurde früher auch “La Petite Hollande” genannt, weil holländische Fachleute im 17. Jahrhundert wichtige Dienste für die Trockenlegung und Nutzbarkeit der Böden geleistet haben. Später wurden viele Weingärten angelegt und oftmals zu größeren Weingütern zusammengefasst. Das Médoc ist eines der besten Rotwein-Gebiete der Welt. Das milde Klima und viele Weinberge mit tief verwurzelten Rebstöcken auf kargen Kiesböden mit einem guten Wasserabzug sind sehr vorteilhaft für hohe Qualitäten. Die Region mit einer Gesamtrebfläche von etwa 15400 Hektar ist in die zwei subregionalen Appellationen Bas‑Médoc (nördlich) und Haut‑Médoc (südlich) unterteilt. Im Haut‑Médoc sind die Weine vielerorts durch besonders kieshaltige Böden noch etwas höher einzustufen, da sie oft mehr Rasse und Finesse haben. Die tanninreichen, fruchtigen, trockenen Rotweine werden vor allem aus den Rebsorten Cabernet Sauvignon (zumeist Hauptsorte), Merlot und etwas Cabernet Franc im sogenannten Bordeaux-Verschnitt erzeugt. Die Gemeinden Margaux, Pauillac, Saint‑Estèphe, Saint‑Julien, Listrac‑Médoc und Moulis haben im Haut‑Médoc jeweils eine eigene, kommunale Appellation. Besonders in den vier erstgenannten Anbauzonen werden herausragende Grands Crus (Große Gewächse) produziert. Dazu gehören die weltbekannten Premier‑Cru-Rotweine der Weingüter Château Lafite-Rothschild, Château Latour, Château Mouton-Rothschild und Château Margaux. Im Bas‑Médoc ist der Merlot-Anteil größer als im Haut‑Médoc. Zumeist wird im nördlichen Médoc nicht “Bas‑Médoc”, sondern “Médoc” als Appellation angegeben. Viele der großartigen Weingüter im Médoc haben auch bemerkenswerte Bauwerke.