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Weininfo

Jahrgangswein Nr. 197403

1974, Château Bellevue, Grand Cru Classé, Saint‑Émilion, Bordeaux.
Import: Ludwig von Kapff, Bremen.
Flaschenvolumen: 0.73 l
Füllstand: top shoulder (gut für das Alter)
Info-Bild Füllstand
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Alkoholgehalt: keine Angabe (üblich: 12.5%vol)
Flaschenpreis: 72,00 €

1974, Château Bellevue, Grand Cru Classé

Château Bellevue ist ein sehr gutes, traditions­reiches Weingut etwa zwei Kilometer westlich der Weinstadt Saint‑Émilion im Anbau­gebiet Bordeaux. Das Schlossgut mit der schönen Aussicht (belle vue) über die umliegende Landschaft war einst ein Kartäuser­kloster aus dem 17. Jahr­hundert und ist direkter Nachbar des bekannten Château Angelus. Château Bellevue ist seit 2007 ein Besitz der Familie Pradel de Lavaux. Die Weingärten profitierten von dem ausge­zeichneten Terroir mit Lehm-Kalkstein-Böden in Plateau- und Hanglage mit Ausrichtungen nach Osten, Süden und Südwesten. Château Bellevue gehört zu den hoch geschätzten Grand Cru Classé der Anbauzone Saint‑Émilion. Die einzelne Rebfläche ist heutzutage 3 Hektar groß und vollständig mit Merlot bepflanzt. Früher war die genutzte Rebfläche etwas größer und es wurde auch ein kleiner Anteil Cabernet Franc verwendet. Die Reben sind im Durch­schnitt rund 40 Jahre alt. Die Weingärten werden umwelt­schonend mit viel traditio­neller Arbeit gepflegt. Die Weinlese erfolgt nur per Hand. Die Reifezeit in Barriques dauert etwa 16 bis 20 Monate. Typisch für den hochwertigen, langlebigen, trockenen Merlot-Rotwein sind in den besten Lagerjahren eine große Eleganz, ausgeprägte, komplexe Frucht­aromen und feine Tannine.

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Die rote Rebsorte Merlot stammt aus Frankreich und gehört zu den noblen Rebsorten. Sie ist seit Jahr­hunderten bekannt und wurde 1784 im Bereich Libournais erstmals als Merlot dokumenta­risch erwähnt. Der Name bezieht sich auf die Amsel (merle), die Merlot gerne nascht. Die Sorte hatte damals bereits eine große Bedeutung für den franzö­sischen Weinbau und belegt heutzutage den größten Anteil der Rebflächen in Frankreich. In den Bordeaux-Bereichen Pomerol und Saint‑Émilion ist Merlot die Hauptsorte der großen Rotweine und im Médoc Verschnitt­partner von Cabernet Sauvignon. In Pomerol werden aus Merlot die berühmten Rotweine der Weingüter Château Pétrus und Château Le Pin nahezu sortenrein gekeltert. Diese zählen zu den besten und teuersten Rotweinen der Welt. Merlot ist auch in Übersee populär und wird in Kalifornien nach Chardonnay und Cabernet Sauvignon am häufigsten angebaut. Die früh reifenden Trauben erbringen fruchtige, körper­reiche und vollmundige Weine. Merlot wird häufig als optimale Ergänzung zu Cabernet Sauvignon verwendet, da die Merlot-Trauben weniger Tannine und Säure enthalten und somit als abmildernder Faktor wirken. Sortenreine Merlot-Roweine sind im Vergleich dazu zumeist etwa früher genussreif, aber die körper­reichen Spitzen­weine können auch Jahrzehnte gelagert werden.

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Der Bereich Saint-Émilion mit rund 5500 Hektar Rebfläche liegt im Osten des Anbau­gebietes Bordeaux. Der Name der kleinen Stadt Saint‑Émilion bezieht sich auf den Mönch Aemilianus, der im 8. Jahr­hundert in einer Ermitage (Einsiedelei) auf dem heutigen Anwesen von Château Laniote lebte und in der Umgegend als wundertätig galt. Saint‑Émilion ist auch eine Station auf dem Jakobsweg nach Santiago de Compostela. Die ersten Wein­gärten wurden von den Römern angelegt. Saint‑Émilion wurde 1999 als erste Weinbau­zone von der UNESCO zum Weltkultur­erbe ernannt. Das Klima ist kontinentaler und nicht so maritim geprägt wie im westlich liegenden Médoc und weist auch größere Temperatur­schwankungen auf. Das Gebiet ist von einer Vielfalt von Bodentypen geprägt, teilweise sogar innerhalb einzelner Lagen. Diese Böden führen naturgemäß auch zu unterschied­lichen Weinstilen. Die rund 1000 Wein­güter erzeugen überwiegend Rotweine, nur diese haben den Appellations-Status. Die vollmundigen, körper­reichen Rotweine werden haupt­sächlich aus Merlot (belegt rund 60% der Rebfläche) und einem kleineren Anteil Cabernet Franc oder auch Cabernet Sauvignon produziert. Zumeist erfolgt der Ausbau in neuen Barriques. Die Rotweine aus Saint‑Émilion sind typischer­weise etwas weicher und weniger tannin­betont als jene aus dem Médoc. 1954 erfolgte eine Saint‑Émilion-Klassi­fizierung der besten Weingüter. Im Abstand mehrerer Jahre wird die Einstufung in den vier Grand‑Cru-Klassen überprüft. Premier Grand Cru Classé A ist die höchste Bewertung. Château Ausone und Château Cheval Blanc gehörten bis 2022 immer zur heraus­ragenden Klasse, aber sie verzichteten auf eine weitere Bewerbung für das Güteklassen-System. Premier Grand Cru Classé B ist eine weitere Einstufung in der Spitzen­klasse. Die exklusive Gruppe der Spitzen­weingüter ist klein. Es folgt die Stufe Grand Cru Classé für weitere ausge­zeichnete Weingüter. Darunter sind die Grand‑Cru-Lagen eingestuft mit Qualitäts­vorgaben, die etwas über der kommunalen Güteklasse der Appellation Saint‑Émilion liegen. Das Qualitäts­niveau in der Anbauzone ist insgesamt sehr gut.

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Die Hansestadt Bremen entwickelte sich vor Jahr­hunderten durch Handel und Seefahrt auch zu einer Wein-Metropole. Der Kaufmann Ludwig von Kapff gründete 1692 ein Weinhandels­haus, das nun zu den ältesten in Deutschland gehört. Heutiger Eigen­tümer ist die traditions­reiche Firma Eggers & Franke. Schon seit der Gründungs­zeit liegt der Fokus auf dem Direkt­import qualitäts­voller, hochwertiger Weine. Zum Sortiment gehören Weine von renommierten und aufstrebenden Erzeugern aus aller Welt.

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