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1975, Hochheimer Domdechaney, Riesling, Auslese, Weingut der Stadt Frankfurt am Main, Rheingau.
Flaschenvolumen: 0.7 l
Füllstand:
ca. 2cm bis zur Kapsel (ausgezeichnet)
↑
Alkoholgehalt: keine Angabe (üblich: ca. 10%vol)
Flaschenpreis: 82,00 €
Hochheimer Domdechaney ist eine erstklassige Lage im Rheingau. Die Stadt Hochheim liegt in der Nähe von Frankfurt am Main, Wiesbaden und Mainz. Die Einzellage Domdechaney umfasst rund 10 Hektar in der Großlage Daubhaus. Der Lagenname leitet sich vom Mainzer Domdechant ab, der einst seine Sommerresidenz am Weinberg neben der anliegenden Hochheimer Kirche “St. Peter und Paul” hatte. Die damals noch kleinere und steilere Rebfläche gehörte früher alleine dem Mainzer Domkapitel. Die heutige Lage ist insgesamt nur leicht hügelig. Hochheimer Domdechaney ist nach Süden in Richtung Main ausgerichtet. Die tiefgründigen Böden bestehen hauptsächlich aus Lehm, Lösslehm und Tonmergel mit kalkhaltigen Anteilen. Diese bieten eine sehr gute Wasserspeicherung und Nährstoffversorgung. Riesling ist die dominierende Rebsorte und typisch ist ein großer Anteil hochwertiger, körperreicher, langlebiger Weine mit aromatischer Frucht.
Riesling gehört zu den besten weißen Rebsorten der Welt. Ursprünglich entstand wohl am Rhein aus einer kleinbeerigen, frostbeständigen Wildrebe und einer Traminerart, die vermutlich die Römer mitbrachten, eine Rebsorte mit erhöhtem Qualitätsniveau. Riesling entwickelte sich dann aus einer natürlichen Kreuzung dieser Ausgangssorte mit der alten Rebsorte Heunisch, von der wahrscheinlich die Spätreife und das Säurepotential stammt. Riesling braucht sehr wohl Wärme und viel Licht, aber auch Kühle zwischendurch. Ohne eine Reifeverzögerung durch kältere Herbstnächte verlieren die Beeren schnell an Säure und entwickeln nicht die typischen Fruchtaromen. Ausgezeichnete Bedingungen für Riesling in nördlichen Weinbau-Ländern bieten unter anderem südlich ausgerichtete, steinige Steillagen mit einer guten Wärmespeicherung entlang der Flusstäler, zum Beispiel steile Schieferhänge an Mosel und Rhein. Riesling kann feinste, rassige Weine mit Fruchtaromen hervorbringen, die häufig mit Apfel, Aprikose und Pfirsich beschrieben werden. Eine Harmonie von Säure zum Gesamtextrakt bei nicht zu hohem Alkoholgehalt zeichnet sie aus. Rieslinge haben genügend Extrakt für eine lange Lagerung, gute Prädikatsweine schmecken oft noch nach Jahrzehnten. Bei alten Rieslingen entwickelt sich häufig ein Mandelton und durch den fortgeschrittenen Säureabbau schmecken sie milder. Die Farbe kann sich von blassgelb zu goldgelb wandeln und in hohem Alter noch ein wenig dunkler werden.
Auslese ist eine Bezeichnung für Weine aus vollreifen und zum Teil auch edelfaulen Trauben, die bei der Weinlese ausgesucht (ausgelesen) werden. Es ist zudem möglich, dass einzelne unreife Beeren per Hand aussortiert werden. Ausreichend gute Klimabedingungen sind notwendig, um vollreife Trauben mit hohem Zuckergehalt in einer späten Weinlese ernten zu können. Mit dem Zuckergehalt steigt die Dichte des Traubenmostes und der erreichbare Alkoholgehalt, je nach Weinstil und angestrebter Restsüße. Das Mostgewicht deutscher Auslesen muss mindestens 100°Oechsle (Ausnahme für Riesling: 95°Oechsle) betragen. Extraktreiche Auslesen, besonders vollreife Rieslinge, haben ausgezeichnete Lagereigenschaften.
Prädikatsweinstufen in Deutschland:
Kabinett, Spätlese, Auslese, Beerenauslese, Eiswein, Trockenbeerenauslese.
(Güteklassen in aufsteigender Reihenfolge)
Das Weingut der Stadt Frankfurt am Main wurde 1803 gegründet, als klösterliche Weingüter in den Besitz der damals Freien Reichsstadt einbezogen werden konnten. Im Fokus stehen seither die Hochheimer Weinlagen im Anbaugebiet Rheingau. In den Anfangsjahren war es eine Rebfläche von etwa 2,5 Hektar. Die erzeugten Weine wurden üblicherweise bei offiziellen Anlässen der Stadt ausgeschenkt. Bis 1935 konnte der Lagenbesitz auf rund 25 Hektar erweitert werden, was auch etwa der heutigen Gesamtrebfläche entspricht. Der kleine Lohrberger Hang ist die einzige Weinlage in der Frankfurter Gemarkung. Ausgezeichnete Parzellen befinden sich in den erstklassigen Hochheimer Lagen Domdechaney, Kirchenstück und Reichestal. Neben der Hauptsorte Riesling werden auch Spätburgunder, Weißburgunder, Chardonnay, Sauvignon Blanc und Cabernet Sauvignon angebaut. Größter Abnehmer der produzierten Weine ist die Stadt Frankfurt selbst. Nach jahrelangen Verlusten bei eigener Verwaltung wurde das Weingut der Stadt Frankfurt am Main ab 1994 an die Winzerfamilie Rupp verpachtet.