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1979, Château Petit Val, Grand Cru, Saint‑Émilion, Bordeaux.
Flaschenvolumen: 0.75 l
Füllstand:
base of neck (sehr gut für das Alter)
↑
Alkoholgehalt: keine Angabe (üblich: 12.5%vol)
Flaschenpreis: 64,00 €
Château Petit Val ist ein Weingut in der Anbauzone Saint‑Émilion im Anbaugebiet Bordeaux. Gegen Ende der 1970er Jahre wurde es von Michel Boutet erworben, der weitere sehr gute Weingüter in Saint‑Émilion besaß. Die genutzte Rebfläche umfasste etwa 7 Hektar auf den sehr guten, ausgewogenen Böden mit den prägenden Komponenten Sand, Lehm und Kalkstein. Die Anteile der Rebsorten waren 70% Merlot, 20% Cabernet Franc und 10% Cabernet Sauvignon. Das Ehepaar Jean-Louis und Olivia Alloin erwarb Château Petit Val im Jahr 2014. Als Kenner der Anbauzone hatten sie eine hohe Meinung zu den Qualitäten des Weingutes. Heutzutage umfasst die gesamte Rebfläche 12 Hektar. Davon werden 11 Hektar für den Hauptwein Château Petit Val verwendet. Die Reben sind im Durchschnitt etwa 35 Jahre alt. Die Anteile von Merlot und Cabernet Franc sind unverändert, aber Cabernet Sauvignon wurde durch Petit Verdot ersetzt. Die Reifezeit in neuen Barriques dauert bis zu 18 Monate. Der qualitätsvolle, geschmeidige Rotwein gehört zur Güteklasse der Grand Cru von Saint-Émilion. Unter den neuen Besitzern wurde das Sortiment mit zwei hochpreisigen Weinen aus einer limitierten Erntemenge erweitert. Die hochwertige, komplexe, sehr elegante Cuvée Muse du Val wird zu gleichen Anteilen aus Merlot und Cabernet Franc erzeugt. Eine Besonderheit für die Region ist der sehr aromatische Riesling Orfevre du Val. Auf dem Weingut wird großer Wert auf einen naturschonenden Weinbau gelegt, mit der Förderung einer ausgewogenen, ökologischen Vielfalt in den Weinbergen.
Die rote Rebsorte Merlot stammt aus Frankreich und gehört zu den noblen Rebsorten. Sie ist seit Jahrhunderten bekannt und wurde 1784 im Bereich Libournais erstmals als Merlot dokumentarisch erwähnt. Der Name bezieht sich auf die Amsel (merle), die Merlot gerne nascht. Die Sorte hatte damals bereits eine große Bedeutung für den französischen Weinbau und belegt heutzutage den größten Anteil der Rebflächen in Frankreich. In den Bordeaux-Bereichen Pomerol und Saint‑Émilion ist Merlot die Hauptsorte der großen Rotweine und im Médoc Verschnittpartner von Cabernet Sauvignon. In Pomerol werden aus Merlot die berühmten Rotweine der Weingüter Château Pétrus und Château Le Pin nahezu sortenrein gekeltert. Diese zählen zu den besten und teuersten Rotweinen der Welt. Merlot ist auch in Übersee populär und wird in Kalifornien nach Chardonnay und Cabernet Sauvignon am häufigsten angebaut. Die früh reifenden Trauben erbringen fruchtige, körperreiche und vollmundige Weine. Merlot wird häufig als optimale Ergänzung zu Cabernet Sauvignon verwendet, da die Merlot-Trauben weniger Tannine und Säure enthalten und somit als abmildernder Faktor wirken. Sortenreine Merlot-Roweine sind im Vergleich dazu zumeist etwa früher genussreif, aber die körperreichen Spitzenweine können auch Jahrzehnte gelagert werden.
Der Bereich Saint-Émilion mit rund 5500 Hektar Rebfläche liegt im Osten des Anbaugebietes Bordeaux. Der Name der kleinen Stadt Saint‑Émilion bezieht sich auf den Mönch Aemilianus, der im 8. Jahrhundert in einer Ermitage (Einsiedelei) auf dem heutigen Anwesen von Château Laniote lebte und in der Umgegend als wundertätig galt. Saint‑Émilion ist auch eine Station auf dem Jakobsweg nach Santiago de Compostela. Die ersten Weingärten wurden von den Römern angelegt. Saint‑Émilion wurde 1999 als erste Weinbauzone von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt. Das Klima ist kontinentaler und nicht so maritim geprägt wie im westlich liegenden Médoc und weist auch größere Temperaturschwankungen auf. Das Gebiet ist von einer Vielfalt von Bodentypen geprägt, teilweise sogar innerhalb einzelner Lagen. Diese Böden führen naturgemäß auch zu unterschiedlichen Weinstilen. Die rund 1000 Weingüter erzeugen überwiegend Rotweine, nur diese haben den Appellations-Status. Die vollmundigen, körperreichen Rotweine werden hauptsächlich aus Merlot (belegt rund 60% der Rebfläche) und einem kleineren Anteil Cabernet Franc oder auch Cabernet Sauvignon produziert. Zumeist erfolgt der Ausbau in neuen Barriques. Die Rotweine aus Saint‑Émilion sind typischerweise etwas weicher und weniger tanninbetont als jene aus dem Médoc. 1954 erfolgte eine Saint‑Émilion-Klassifizierung der besten Weingüter. Im Abstand mehrerer Jahre wird die Einstufung in den vier Grand‑Cru-Klassen überprüft. Premier Grand Cru Classé A ist die höchste Bewertung. Château Ausone und Château Cheval Blanc gehörten bis 2022 immer zur herausragenden Klasse, aber sie verzichteten auf eine weitere Bewerbung für das Güteklassen-System. Premier Grand Cru Classé B ist eine weitere Einstufung in der Spitzenklasse. Die exklusive Gruppe der Spitzenweingüter ist klein. Es folgt die Stufe Grand Cru Classé für weitere ausgezeichnete Weingüter. Darunter sind die Grand‑Cru-Lagen eingestuft mit Qualitätsvorgaben, die etwas über der kommunalen Güteklasse der Appellation Saint‑Émilion liegen. Das Qualitätsniveau in der Anbauzone ist insgesamt sehr gut.