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Weininfo

Jahrgangswein Nr. 198210

1982, Château Peyrabon, Cru Bourgeois, Haut‑Médoc, Bordeaux.
Flaschenvolumen: 0.75 l
Füllstand: top shoulder (gut für das Alter)
Info-Bild Füllstand
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Alkoholgehalt: keine Angabe (üblich: 12.5%vol)
Flaschenpreis: 46,00 €

1982, Château Peyrabon, Haut-Médoc

Château Peyrabon ist ein Weingut in der Gemeinde Saint-Sauveur (Haut‑Médoc, Bordeaux). Das Anwesen mit dem Schloss wurde bereits 1766 als Weingut geführt. Durch die Familie Roux erhielten die Weine von Château Peyrabon in den letzten Jahrzehnten des 19. Jahr­hunderts einen exquisiten Ruf in vornehmen Kreisen, denn es wurde nur für die Familie, Freunde und besondere Anlässe auf dem Schloss produziert. Die Adelsfamilie de Courcelles war nachfolgender Eigentümer von 1902 bis 1932. Damals wurde die Grundlage für die kommerzielle Erzeugung sehr solider Qualitäten gelegt. Nach mehreren Besitzer­wechseln in den folgenden schwierigen Jahren kaufte die Familie Babeau 1958 Château Peyrabon. Nach schweren Frost­schäden im Jahr 1956 musste ein Großteil der Rebflächen neu bepflanzt werden. Die Kiesböden mit einer lehmigen, sandigen Unter­schicht sind vor allem mit der Hauptsorte Cabernet Sauvignon bestockt. Durch den Zukauf von 15 Hektar, mit kalk­haltigeren Anteilen, von Château Liversan wurden besonders auch Parzellen mit Merlot auf hohem Niveau ergänzt. Der Großteil der Lagen von Château Peyrabon befindet sich in den Gemarkungen von Saint-Sauveur in der Anbauzone Haut‑Médoc, aber auch ein Anteil in der kommunalen Appellation Pauillac (Nachbar­gemeinde von Saint-Sauveur). Die Hauptweine von Château Peyrabon aus beiden Anbauzonen wurden als Cru Bourgeois klassi­fiziert, eine Güteklasse für qualitäts­volle Weine im Médoc, unterhalb der im Jahr 1855 einge­stuften Grand Cru Classé. 1998 wurde Château Peyrabon von der Weinhandels­gruppe Millesima übernommen. Unter der Führung von Patrick Bernard wurde viel Geld für eine Moderni­sierung der Kellereien und weitere Verbesserungen in den Weingärten investiert. Heutzutage ist die gesamte Rebfläche 52 Hektar groß, darunter 7 Hektar in Pauillac. Etwa zwei Drittel in den Lagen sind mit Cabernet Sauvignon bepflanzt, der Rest mit Merlot sowie kleinen Anteilen Cabernet Franc und Petit Verdot. Die Weinlese erfolgt nur per Hand. Die Reifezeit der Cuvées in Barriques dauert etwa 14 Monate. Die Mischungen sind je nach Jahrgang und Anbauzone etwas abweichend. Cabernet Sauvignon ist die dominierende Komponente. Der Rotwein aus Pauillac wird seit den 1990ern unter dem Label Château La Fleur Peyrabon vermarktet.

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Die rote Rebsorte Cabernet Sauvignon zählt zu den noblen Rebsorten. Von vielen Experten wird sie als edelste und potentiell beste Rebsorte bezeichnet. Laut DNA‑Analysen ist Cabernet Sauvignon aus einer natürlichen Kreuzung zwischen Cabernet Franc und Sauvignon Blanc entstanden. Die kleinen Beeren mit relativ vielen Kernen haben eine harte, dicke Schale. Sie sind sehr tannin­reich und enthalten viele Duft-, Geschmacks- und Farbstoffe. Die spät reifenden Trauben haben das typische Aroma schwarzer Johannis­beeren (Cassis). Der Rotwein hat zumeist eine tiefdunkle Farbe. Er ist für den Barrique-Ausbau und eine langjährige Lagerung sehr gut geeignet. Cabernet Sauvignon verleiht als Haupt­anteil im Verschnitt vielen großen Bordeaux-Rotweinen und weltweit zahlreichen anderen Rotweinen Tannin, Körper und Aroma. Es werden allerdings auch viele sortenreine Cabernet Sauvignons gekeltert. Es ist bemerkens­wert, dass bei verschiedensten Klima- und Boden­bedingungen der sorten­typische Charakter unverwechsel­bar bleibt.

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Das Médoc ist eine Region im Anbau­gebiet Bordeaux. Die dreiecksförmige Halbinsel liegt zwischen dem Atlantik und dem Mündungs­trichter Gironde, der durch den Zusammen­fluss von Garonne und Dordogne gebildet wird. Die Weinberge befinden sich auf einem etwa 80 km langen und 2 bis 5 km breiten Streifen entlang der Gironde, im Süden entlang der Garonne. Das Gebiet wurde früher auch “La Petite Hollande” genannt, weil holländische Fachleute im 17. Jahr­hundert wichtige Dienste für die Trocken­legung und Nutzbarkeit der Böden geleistet haben. Später wurden viele Weingärten angelegt und oftmals zu größeren Weingütern zusammen­gefasst. Das Médoc ist eines der besten Rotwein-Gebiete der Welt. Das milde Klima und viele Weinberge mit tief verwurzelten Rebstöcken auf kargen Kiesböden mit einem guten Wasser­abzug sind sehr vorteilhaft für hohe Qualitäten. Die Region mit einer Gesamt­rebfläche von etwa 15400 Hektar ist in die zwei subregionalen Appellationen Bas‑Médoc (nördlich) und Haut‑Médoc (südlich) unterteilt. Im Haut‑Médoc sind die Weine vielerorts durch besonders kieshaltige Böden noch etwas höher einzustufen, da sie oft mehr Rasse und Finesse haben. Die tanninreichen, fruchtigen, trockenen Rotweine werden vor allem aus den Rebsorten Cabernet Sauvignon (zumeist Hauptsorte), Merlot und etwas Cabernet Franc im sogenannten Bordeaux-Verschnitt erzeugt. Die Gemeinden Margaux, Pauillac, Saint‑Estèphe, Saint‑Julien, Listrac‑Médoc und Moulis haben im Haut‑Médoc jeweils eine eigene, kommunale Appellation. Besonders in den vier erst­genannten Anbau­zonen werden heraus­ragende Grands Crus (Große Gewächse) produziert. Dazu gehören die welt­bekannten Premier‑Cru-Rotweine der Weingüter Château Lafite-Rothschild, Château Latour, Château Mouton-Rothschild und Château Margaux. Im Bas‑Médoc ist der Merlot-Anteil größer als im Haut‑Médoc. Zumeist wird im nördlichen Médoc nicht “Bas‑Médoc”, sondern “Médoc” als Appellation angegeben. Viele der großartigen Weingüter im Médoc haben auch bemerkens­werte Bauwerke.

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