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1985, Château Larmande, Grand Cru Classé, Saint‑Émilion, Bordeaux.
Flaschenvolumen: 0.75 l
Füllstand:
base of neck bis into neck (ausgezeichnet)
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Alkoholgehalt: 12.8%vol
Flaschenpreis: 69,00 €
Château Larmande ist ein sehr gutes Weingut in der Anbauzone Saint‑Émilion im Anbaugebiet Bordeaux. Es liegt etwa 1,5 km nördlich der Weinstadt Saint‑Émilion und gehört zu den ältesten Weingütern in der Region. Der Weinbau auf dem Anwesen ist schon seit 1569 dokumentiert. Seit 1990 gehört Château Larmande zu den Weingütern der Versicherung AG2R La Mondiale. Vorher war es für Jahrzehnte im Besitz der Familien Méneret und Capdemourlin. Die Rebfläche umfasst rund 20 Hektar auf uralten Sandböden mit Anteilen von Lehm, Kalkstein und Kieselerde. Die Anteile der Rebsorten sind insgesamt etwa 65% Merlot, 30% Cabernet Franc und 5% Cabernet Sauvignon. Die Reben sind im Durchschnitt rund 30 Jahre alt. Die Weinlese und Selektion der Trauben erfolgt per Hand. Die Weingärten werden möglichst naturnah gepflegt. Der qualitätsvolle Château Larmande gehört zur angesehenen Güteklasse der Grand Cru Classé von Saint‑Émilion. Die Sortenanteile variieren je nach Jahrgang ein wenig. Häufig enthält der “Grand Vin” rund 70% oder etwas mehr Merlot. Die Reifezeit in Barriques und zu einem kleinen Anteil in Tonamphoren dauert etwa 18 Monate. Typisch ist ein trockener, harmonischer, von Merlot geprägter Rotwein mit Aromen reifer Früchte und ausgewogenen, weichen Tanninen.
Die rote Rebsorte Merlot stammt aus Frankreich und gehört zu den noblen Rebsorten. Sie ist seit Jahrhunderten bekannt und wurde 1784 im Bereich Libournais erstmals als Merlot dokumentarisch erwähnt. Der Name bezieht sich auf die Amsel (merle), die Merlot gerne nascht. Die Sorte hatte damals bereits eine große Bedeutung für den französischen Weinbau und belegt heutzutage den größten Anteil der Rebflächen in Frankreich. In den Bordeaux-Bereichen Pomerol und Saint‑Émilion ist Merlot die Hauptsorte der großen Rotweine und im Médoc Verschnittpartner von Cabernet Sauvignon. In Pomerol werden aus Merlot die berühmten Rotweine der Weingüter Château Pétrus und Château Le Pin nahezu sortenrein gekeltert. Diese zählen zu den besten und teuersten Rotweinen der Welt. Merlot ist auch in Übersee populär und wird in Kalifornien nach Chardonnay und Cabernet Sauvignon am häufigsten angebaut. Die früh reifenden Trauben erbringen fruchtige, körperreiche und vollmundige Weine. Merlot wird häufig als optimale Ergänzung zu Cabernet Sauvignon verwendet, da die Merlot-Trauben weniger Tannine und Säure enthalten und somit als abmildernder Faktor wirken. Sortenreine Merlot-Roweine sind im Vergleich dazu zumeist etwa früher genussreif, aber die körperreichen Spitzenweine können auch Jahrzehnte gelagert werden.
Der Bereich Saint-Émilion mit rund 5500 Hektar Rebfläche liegt im Osten des Anbaugebietes Bordeaux. Der Name der kleinen Stadt Saint‑Émilion bezieht sich auf den Mönch Aemilianus, der im 8. Jahrhundert in einer Ermitage (Einsiedelei) auf dem heutigen Anwesen von Château Laniote lebte und in der Umgegend als wundertätig galt. Saint‑Émilion ist auch eine Station auf dem Jakobsweg nach Santiago de Compostela. Die ersten Weingärten wurden von den Römern angelegt. Saint‑Émilion wurde 1999 als erste Weinbauzone von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt. Das Klima ist kontinentaler und nicht so maritim geprägt wie im westlich liegenden Médoc und weist auch größere Temperaturschwankungen auf. Das Gebiet ist von einer Vielfalt von Bodentypen geprägt, teilweise sogar innerhalb einzelner Lagen. Diese Böden führen naturgemäß auch zu unterschiedlichen Weinstilen. Die rund 1000 Weingüter erzeugen überwiegend Rotweine, nur diese haben den Appellations-Status. Die vollmundigen, körperreichen Rotweine werden hauptsächlich aus Merlot (belegt rund 60% der Rebfläche) und einem kleineren Anteil Cabernet Franc oder auch Cabernet Sauvignon produziert. Zumeist erfolgt der Ausbau in neuen Barriques. Die Rotweine aus Saint‑Émilion sind typischerweise etwas weicher und weniger tanninbetont als jene aus dem Médoc. 1954 erfolgte eine Saint‑Émilion-Klassifizierung der besten Weingüter. Im Abstand mehrerer Jahre wird die Einstufung in den vier Grand‑Cru-Klassen überprüft. Premier Grand Cru Classé A ist die höchste Bewertung. Château Ausone und Château Cheval Blanc gehörten bis 2022 immer zur herausragenden Klasse, aber sie verzichteten auf eine weitere Bewerbung für das Güteklassen-System. Premier Grand Cru Classé B ist eine weitere Einstufung in der Spitzenklasse. Die exklusive Gruppe der Spitzenweingüter ist klein. Es folgt die Stufe Grand Cru Classé für weitere ausgezeichnete Weingüter. Darunter sind die Grand‑Cru-Lagen eingestuft mit Qualitätsvorgaben, die etwas über der kommunalen Güteklasse der Appellation Saint‑Émilion liegen. Das Qualitätsniveau in der Anbauzone ist insgesamt sehr gut.