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1986, Niersteiner Rehbach, Riesling, Spätlese, Niersteiner Schlosskellereien, Rheinhessen.
Flaschenvolumen: 0.7 l
Füllstand:
ca. 2,5cm bis zur Kapsel (noch sehr gut für das Alter)
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Alkoholgehalt: keine Angabe (üblich: ca. 10%vol)
Flaschenpreis: 39,00 €
Niersteiner Rehbach ist eine sehr gute Großlage im Bereich Nierstein in Rheinhessen. Sie umfasst vier Einzellagen am Rhein, von denen Brudersberg, Hipping und Pettenthal am erstklassigen Roten Hang liegen, der mit den typischen Rotliegend-Böden als Spitzenzone in Rheinhessen gilt und vor allem für hochwertige Rieslinge bekannt ist. Die vierte, kleine Einzellage heißt Goldene Luft.
Riesling gehört zu den besten weißen Rebsorten der Welt. Ursprünglich entstand wohl am Rhein aus einer kleinbeerigen, frostbeständigen Wildrebe und einer Traminerart, die vermutlich die Römer mitbrachten, eine Rebsorte mit erhöhtem Qualitätsniveau. Riesling entwickelte sich dann aus einer natürlichen Kreuzung dieser Ausgangssorte mit der alten Rebsorte Heunisch, von der wahrscheinlich die Spätreife und das Säurepotential stammt. Riesling braucht sehr wohl Wärme und viel Licht, aber auch Kühle zwischendurch. Ohne eine Reifeverzögerung durch kältere Herbstnächte verlieren die Beeren schnell an Säure und entwickeln nicht die typischen Fruchtaromen. Ausgezeichnete Bedingungen für Riesling in nördlichen Weinbau-Ländern bieten unter anderem südlich ausgerichtete, steinige Steillagen mit einer guten Wärmespeicherung entlang der Flusstäler, zum Beispiel steile Schieferhänge an Mosel und Rhein. Riesling kann feinste, rassige Weine mit Fruchtaromen hervorbringen, die häufig mit Apfel, Aprikose und Pfirsich beschrieben werden. Eine Harmonie von Säure zum Gesamtextrakt bei nicht zu hohem Alkoholgehalt zeichnet sie aus. Rieslinge haben genügend Extrakt für eine lange Lagerung, gute Prädikatsweine schmecken oft noch nach Jahrzehnten. Bei alten Rieslingen entwickelt sich häufig ein Mandelton und durch den fortgeschrittenen Säureabbau schmecken sie milder. Die Farbe kann sich von blassgelb zu goldgelb wandeln und in hohem Alter noch ein wenig dunkler werden.
Das einzige Kriterium für eine deutsche Spätlese ist ihr natürlicher Zuckergehalt im Most. Der Termin der Weinlese hat keine weinrechtliche Bedeutung mehr, aber für eine Spätlese werden vollreife Trauben benötigt, die normalerweise aus einer späten Lese im Herbst stammen, wenn die klimatischen Bedingungen für die Erzeugung ausreichen. Mit dem Zuckergehalt steigt die Dichte des Traubenmostes und der erreichbare Alkoholgehalt, der bei einem ausgegorenen, trockenen Weinstil höher ist. Das Mostgewicht deutscher Spätlesen muss mindestens 85°Oechsle betragen. Für eine lange Zeit waren liebliche Spätlesen typisch. Seit den 1980er Jahren wurden die Weine auch zunehmend trocken oder halbtrocken ausgebaut, was dann entsprechend auf dem Etikett angegeben ist. Eine Spätlese hat üblicherweise nicht ganz das sehr gute Lagerpotential der Auslesen. Extraktreiche Spätlesen können aber bei angemessener Lagerung nach einigen Jahrzehnten durchaus noch angenehm schmecken, zum Beispiel gute Rieslinge.
Prädikatsweinstufen in Deutschland:
Kabinett, Spätlese, Auslese, Beerenauslese, Eiswein, Trockenbeerenauslese.
(Güteklassen in aufsteigender Reihenfolge)
Die Niersteiner Schlosskellereien bestehen bereits seit 1553. Der Betrieb wurde 1958 von der traditionsreichen Weinkellerei Jakob Gerhardt übernommen. Die Familie Gerhardt betrieb schon im 18. Jahrhundert Weinbau. Zur Großkellerei gehört einer der schönsten Holzfasskeller in Rheinhessen. Das Qualitätsweingut mit einem Lagenbesitz von über 70 Hektar und die Weinkellerei Jakob Gerhardt, die Weine aus aller Welt anbietet, sind seit 1987 im Besitz der Familie Altmann.