Warenkorb:
leer
1993, Château Garraud, Appellation Contrôlée, Lalande‑de‑Pomerol, Bordeaux.
Auszeichnung: Goldmedaille (Paris, 1995).
Flaschenvolumen: 0.75 l
Füllstand:
into neck (perfekt)
↑
Alkoholgehalt: 12.5%vol
Flaschenpreis: 50,00 €
Château Garraud ist ein Weingut in der Gemeinde Neac (Anbauzone Lalande-de-Pomerol, Region Bordeaux). Die Weingärten auf einem erhöhten Plateau wurden Mitte des 19. Jahrhunderts angelegt. Seit 1939 ist Château Garraud im Besitz der Familie Nony. Das Weingut wurde umfassend renoviert und die Rebfläche im Laufe der Zeit auf heutzutage 36 Hektar erweitert. In der Kellerei werden moderne Techniken und bewährte Traditionen miteinander verknüpft. Die Böden in den Weinbergen sind geprägt von einem hohen Lehmgehalt mit Eisenanteilen und einer sandigen, kieseligen Auflage. Sie sind nicht einheitlich und bieten in verschiedenen Parzellen sehr gute Bedingungen für die Hauptrebsorte Merlot sowie Cabernet Franc und Cabernet Sauvignon. Die Reben sind im Durchschnitt rund 30 Jahre alt. Die Weinlese erfolgt per Hand und der qualitätsvolle Hauptwein Château Garraud wird aus einem limitierten Traubengut erzeugt. Der Merlot-Anteil der Mischung liegt bei über 70%, ergänzt mit Cabernet Franc und nur ein wenig Cabernet Sauvignon. Die Reifezeit in französischen Eichenfässern dauert etwa 12 Monate. Typisch ist ein langlebiger, eleganter, reichhaltiger Rotwein mit Aromen reifer, dunkler Früchte sowie harmonischen Säuren und Tanninen.
Die rote Rebsorte Merlot stammt aus Frankreich und gehört zu den noblen Rebsorten. Sie ist seit Jahrhunderten bekannt und wurde 1784 im Bereich Libournais erstmals als Merlot dokumentarisch erwähnt. Der Name bezieht sich auf die Amsel (merle), die Merlot gerne nascht. Die Sorte hatte damals bereits eine große Bedeutung für den französischen Weinbau und belegt heutzutage den größten Anteil der Rebflächen in Frankreich. In den Bordeaux-Bereichen Pomerol und Saint‑Émilion ist Merlot die Hauptsorte der großen Rotweine und im Médoc Verschnittpartner von Cabernet Sauvignon. In Pomerol werden aus Merlot die berühmten Rotweine der Weingüter Château Pétrus und Château Le Pin nahezu sortenrein gekeltert. Diese zählen zu den besten und teuersten Rotweinen der Welt. Merlot ist auch in Übersee populär und wird in Kalifornien nach Chardonnay und Cabernet Sauvignon am häufigsten angebaut. Die früh reifenden Trauben erbringen fruchtige, körperreiche und vollmundige Weine. Merlot wird häufig als optimale Ergänzung zu Cabernet Sauvignon verwendet, da die Merlot-Trauben weniger Tannine und Säure enthalten und somit als abmildernder Faktor wirken. Sortenreine Merlot-Roweine sind im Vergleich dazu zumeist etwa früher genussreif, aber die körperreichen Spitzenweine können auch Jahrzehnte gelagert werden.
Pomerol ist eine kommunale Anbauzone am rechten Ufer der Dordogne im Anbaugebiet Bordeaux und mit etwa 800 Hektar Rebfläche hier die kleinste der berühmten Weinbau-Gemeinden. Pomerol war einst ein Subbereich der benachbarten Anbauzone Saint‑Émilion und wurde 1900 eine eigene Appellation. Der Name bezieht sich auf das lateinische pomarium (Obstgarten). Die Römer betrieben hier früher Weinbau. Schon bevor die Pomerol-Weine gegen Ende des 19. Jahrhunderts sehr bekannt wurden, waren sie bei Pilgern auf dem Jakobsweg nach Santiago de Compostela höchst beliebt. Rund 80% der Anbaufläche ist mit Merlot bestockt. Die weiteren Rebsorten für den Verschnitt sind Cabernet Franc, Cabernet Sauvignon und Malbec. Die Sand-Kiesböden mit Unterschichten aus eisenhaltigem Lehm bieten ausgezeichnete Bedingungen für die Erzeugung der samtigen, fruchtigen, körperreichen Rotweine mit viel Lagerpotential. Etwa zwei Jahre Reifezeit in Barriques sind typisch. Erstaunlicherweise wurde keine Grand-Cru-Klassifizierung für Pomerol geschaffen, aber in der Gemeinde liegen herausragende Weingüter, wie Château Pétrus und Château Le Pin, deren Rotweine (fast reinsortig Merlot) zu den besten und teuersten der Welt gehören. Eine Gruppe von etwa 20 Weingütern wird zur Spitzenklasse gezählt. Die Anbauzone genießt allgemein ein hohes Ansehen für hochwertige Rotweine.
Die nördlich angrenzende Anbauzone Lalande-de-Pomerol ist seit 1936 eine eigene Appellation für Rotwein. Viele Weingärten wurden von den Johannitern angelegt. Die Rebflächen (etwa 1100 Hektar) befinden sich in den Gemeinden Lalande-de-Pomerol und Néac (ein wenig höher gelegen). Die Rebsorten-Anteile und der Ausbau-Stil sind in Lalande-de-Pomerol und Pomerol ähnlich.
Appellation Contrôlée (AC) ist ein System für die kontrollierte Herkunftsbezeichnung französischer Qualitätsweine. Die vollständige Bezeichnung lautet “Appellation d’Origine Contrôlée” (AOC) und 2009 wurde stattdessen, mit Bezug auf die EU-Weingesetzgebung, die Kategorie “Appellation d’Origine Protégée” (AOP) als geschützte Ursprungsbezeichnung eingeführt. Das Appellations-System umfasst die Güteklassen für die besten Weine. Das wichtigste Kriterium ist die Herkunft (Region, Bereich, Gemeinde) der Trauben. Kommunale Appellationen sind höher bewertet als regionale Appellationen. Die höchsten Einstufungen (Crus Classés = Klassifizierte Gewächse) sind für begrenzte Rebflächen (Lage, Château oder Domaine) unter Berücksichtigung des Terroirs (Bodenbeschaffenheit und Mikroklima) möglich. Die je nach Appellation zu beachtenden Richtlinien beziehen sich auf Weinart (Rotwein, Weißwein, Rosé), zugelassene Rebsorten, Weingartenpflege, Reifegrad der Trauben, Alkoholgehalt, Vinifikation (Art der Weinbereitung) und Produktionsmenge. Eine Qualitätsprüfung ist seit 1974 Voraussetzung für die Vermarktung der Weine unter der Appellations-Angabe. Bei der Produktion von Landweinen (Vin de Pays, IGP) mit regionalem Charakter gelten hingegen weniger strenge Vorgaben und Tafelweine (Vin de Table, Vin Ordinaire, Vin de France) sind einfache Konsumweine ohne genaue Herkunftsangabe.