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Weininfo

Jahrgangswein Nr. 199407

1994, Châteauneuf-du-Pape, Cuvée du Vatican, Appellation Contrôlée, Domaine Diffonty, Rhône.
Flaschenvolumen: 0.75 l
Füllstand: ca. 0,5 bis 1cm zur Kapsel (perfekt)
Info-Bild Füllstand
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Alkoholgehalt: 14%vol
Flaschenpreis: 50,00 €

1994, Châteauneuf-du-Pape, Cuvée du Vatican

Die Gemeinde Châteauneuf-du-Pape liegt im südlichen Rhonetal im Südosten Frankreichs. Die berühmte kommunale Anbauzone (Cru-Gebiet) befindet sich am linken Ufer der Rhône im regionalen Anbaugebiet Côtes du Rhône. Châteauneuf‑du-Pape ist die älteste staatlich anerkannte Appellation und umfasst eine Rebfläche von rund 3100 Hektar im Gemeinde­gebiet und zum Teil in Bédarrides, Courthézon, Orange und Sorgues. Die Weinbau-Tradition ist hier eng mit der römisch-katholischen Kirche verbunden. Im 14. Jahr­hundert war die Stadt Avignon Sitz der Päpste und zuletzt zweier Gegenpäpste. Der in Cahors geborene Papst Johannes XXII. wählte das Schloss Châteauneuf als Sommer­residenz und gab dem Weinbau wichtige Impulse. Er ließ den Rotwein Vin d’Avignon produzieren, der dann im 19. Jahr­hundert Châteauneuf-du-Pape genannt wurde. Avignons Wahr­zeichen mit zwei gekreuzten Schlüsseln des heiligen Petrus (erster Papst) ist auf vielen Flaschen Châteauneuf-du-Pape zu finden. Die Böden der Weinberge sind unter­schiedlich. Es gibt rötlich­braune, stein­bedeckte Böden sowie Sand-, Kies- und Lehmböden. Seit 1936 sind 13 Rebsorten zugelassen, die Sorten­auswahl bleibt den Winzern völlig frei überlassen. Es gibt rote und weiße Varianten des Châteauneuf-du-Pape. Zu etwa 95% werden Rotweine produziert, die Haupt­rebsorte ist Grenache Noir. Heutzutage werden dazu oft Cinsault, Counoise, Mourvèdre, Syrah und Vaccarèse gemischt. Es gibt allerdings auch reinsortige Varianten aus Grenache Noir, wie von Château Rayas, sowie Cuvées aus allen 13 Sorten, wie von Château de Beaucastel. Die Grenache-dominierten Rotweine werden üblicher­weise in Betontanks und großen Holzfässern ausgebaut. Trotz eines eher geringen Tannin­gehaltes haben sie viel Lager­potential. Bei Cuvées aus dem besten Lesegut alter Reben nimmt die Tendenz zum Barrique-Ausbau zu. Die traditionell erzeugte Variante ist kraftvoll und alkohol­reich (bis zu 14,5%vol), hat feine Tannine der Grenache-Traube und häufig eine würzige Note sowie Aromen roter und dunkler Früchte. Erwähnenswert ist eine besondere Vorschrift, die eine hohe Qualität durch reife und gesunde Trauben gewähr­leisten soll. Zumindest 5% der Trauben müssen ausgesondert werden (le râpé) und der daraus gekelterte Wein ist als einfacher Tafelwein zu deklarieren. Präsident Charles de Gaulle war ein Liebhaber der Châteauneuf-du-Pape-Weine.

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Château Sixtine (oder Domaine Diffonty) ist ein renommiertes Weingut in der Anbauzone Châteauneuf-du-Pape im Süden des Rhonetals. Die Familie Diffonty hatte bereits eine lange Tradition in der Landwirt­schaft, als Félicien Désiré Diffonty zu Beginn des 20. Jahr­hunderts das Weingut mit einer Rebfläche von 2 Hektar gründete. Er und einige Jahre später auch sein Sohn Marius erweiterten den Lagenbesitz, Kellerräume und den kommerziellen Handel der Fassweine. Sie gehörten 1924 zu den Gründern des lokalen Winzer­verbandes und ihr Fachwissen hatte Gewicht. Die Rebfläche umfasste 1930 rund 10 Hektar und ein Großteil der Trauben­ernte wurde damals noch verkauft. Ihr Nachfolger Félicien hatte einen großen Einfluss auf das heutige Weingut und die Gemeinde, denn er war von 1965 bis 1995 Bürger­meister von Châteauneuf-du-Pape. Seit 1953 forcierte er die Vermarktung der erzeugten Weine in Flaschen. 1958 kreierte er die erfolgreiche Marke Cuvée du Vatican. Es wurde zur Tradition, einem neu gewählten Papst eine Kiste des roten Châteauneuf-du-Pape zu übersenden und als Reaktion lobende Worte zur Weinqualität sowie einen Segen zu empfangen. Im Laufe der 1990er Jahre übernahm Jean Marc Diffonty die Leitung des Weingutes. Auch er ist sehr aktiv in den Weinbau­verbänden der Gemeinde. Jean Marc Diffonty veränderte die Methoden der Wein­erzeugung, mit einem größeren Fokus auf Nachhaltig­keit und Naturschutz. 1998 kreierte er aus der Trauben­selektion einer Parzelle die Linie Réserve Sixtine als Variante des Cuvée du Vatican. Daraus entstand mit dem Jahrgang 2000 die Bezeichnung Château Sixtine für diese hoch bewertete Châteauneuf-Variante und auch für das Weingut. Es ist die Fortführung des Strebens nach konstant hohen Qualitäten und einer Position in der absoluten Spitzen­klasse der Anbauzone. Die Rebfläche umfasst heutzutage etwa 15 Hektar in 3 Lagen mit einem großen Anteil alter Reben. Die prägenden Komponenten der Böden sind Sand und Lehm mit Kalkstein und runden Kiesel­steinen. Sie sind je nach Terroir mit den passenden Rebsorten bepflanzt. Der Großteil der Rebflächen ist mit roten Sorten bestockt. Die Hauptsorte ist Grenache, die weiteren roten Sorten sind Mourvèdre und Syrah. Die roten Varianten des reichhaltigen Châteauneuf-du-Pape stehen im Mittelpunkt des qualitäts­vollen Sortiments. Die Anteile der Sorten variieren je nach Jahrgang. Bei dem traditio­nellen Cuvée du Vatican ist der Anteil der Hauptsorte Grenache höher als beim komplexeren Château Sixtine. Die deutliche Hauptsorte für den weißen Châteauneuf-du-Pape ist Roussanne.

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Appellation Contrôlée (AC) ist ein System für die kontrollierte Herkunfts­bezeichnung französischer Qualitäts­weine. Die voll­ständige Bezeichnung lautet “Appellation d’Origine Contrôlée” (AOC) und 2009 wurde stattdessen, mit Bezug auf die EU-Weingesetz­gebung, die Kategorie “Appellation d’Origine Protégée” (AOP) als geschützte Ursprungs­bezeichnung eingeführt. Das Appellations-System umfasst die Güteklassen für die besten Weine. Das wichtigste Kriterium ist die Herkunft (Region, Bereich, Gemeinde) der Trauben. Kommunale Appellationen sind höher bewertet als regionale Appellationen. Die höchsten Einstufungen (Crus Classés = Klassifizierte Gewächse) sind für begrenzte Rebflächen (Lage, Château oder Domaine) unter Berück­sichtigung des Terroirs (Boden­beschaffen­heit und Mikroklima) möglich. Die je nach Appellation zu beachtenden Richtlinien beziehen sich auf Weinart (Rotwein, Weißwein, Rosé), zugelassene Rebsorten, Weingarten­pflege, Reifegrad der Trauben, Alkohol­gehalt, Vinifikation (Art der Wein­bereitung) und Produktions­menge. Eine Qualitäts­prüfung ist seit 1974 Voraus­setzung für die Vermarktung der Weine unter der Appellations-Angabe. Bei der Produktion von Landweinen (Vin de Pays, IGP) mit regionalem Charakter gelten hingegen weniger strenge Vorgaben und Tafelweine (Vin de Table, Vin Ordinaire, Vin de France) sind einfache Konsumweine ohne genaue Herkunftsangabe.

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