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1995, Dalsheimer Burg Rodenstein, Müller-Thurgau, Spätlese, Weinkellerei Josef Drathen, Rheinhessen.
Flaschenvolumen: 0.75 l
Füllstand:
ca. 0,5cm bis zur Kapsel (ausgezeichnet)
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Alkoholgehalt: 8.5%vol
Flaschenpreis: 24,00 €
Dalsheimer Burg Rodenstein ist eine Großlage im Bereich Wonnegau im Süden Rheinhessens. Sie umfasst 13 Einzellagen in der Gemeinde Flörsheim-Dalsheim und Umgegend. Die kalk- und mineralreichen Böden und das milde Klima im südlichen Wonnegau bieten sehr gute Bedingungen für eine Vielfalt an Rebsorten. Es werden vor allem Weißweine erzeugt.
Die weiße Rebsorte Müller-Thurgau wurde 1882 vom Schweizer Rebforscher Hermann Müller aus dem Kanton Thurgau an der Forschungsanstalt Geisenheim im Rheingau gezüchtet. Sie wurde ab 1945 nach Anbaufläche die erfolgreichste Weißwein-Neuzüchtung der Welt, da die Anforderungen an Boden und Klima geringer sind als bei den meisten klassischen Rebsorten. Die Sorte ist empfindlich gegen Trockenheit, kann ansonsten aber hohe Erträge erbringen und auch in ungünstigen Jahren ist eine gute Reife möglich. Diese Stärke wurde durch einen auf Masse angelegten Weinbau, auch in weniger geeigneten Randlagen, jedoch lange überbeansprucht, was das Ansehen der Sorte verringerte. Bei einem vernünftigen, ertragsreduzierten Anbau in für Müller-Thurgau geeigneten Lagen ließen sich aber schon immer wohlschmeckende Qualitätsweine mit milder Säure und blumigem Bouquet erzeugen. Das zarte Muskat-Aroma verblasst jedoch bereits nach wenigen Jahren.
Das einzige Kriterium für eine deutsche Spätlese ist ihr natürlicher Zuckergehalt im Most. Der Termin der Weinlese hat keine weinrechtliche Bedeutung mehr, aber für eine Spätlese werden vollreife Trauben benötigt, die normalerweise aus einer späten Lese im Herbst stammen, wenn die klimatischen Bedingungen für die Erzeugung ausreichen. Mit dem Zuckergehalt steigt die Dichte des Traubenmostes und der erreichbare Alkoholgehalt, der bei einem ausgegorenen, trockenen Weinstil höher ist. Das Mostgewicht deutscher Spätlesen muss mindestens 85°Oechsle betragen. Für eine lange Zeit waren liebliche Spätlesen typisch. Seit den 1980er Jahren wurden die Weine auch zunehmend trocken oder halbtrocken ausgebaut, was dann entsprechend auf dem Etikett angegeben ist. Eine Spätlese hat üblicherweise nicht ganz das sehr gute Lagerpotential der Auslesen. Extraktreiche Spätlesen können aber bei angemessener Lagerung nach einigen Jahrzehnten durchaus noch angenehm schmecken, zum Beispiel gute Rieslinge.
Prädikatsweinstufen in Deutschland:
Kabinett, Spätlese, Auslese, Beerenauslese, Eiswein, Trockenbeerenauslese.
(Güteklassen in aufsteigender Reihenfolge)
Rheinhessen im Bundesland Rheinland-Pfalz ist das größte deutsche Anbaugebiet. Etwa 20% der Gesamtfläche Rheinhessens wird für den Weinbau genutzt. Der Name stammt aus der Zeit von 1816 bis 1919 als Provinz des Großherzogtums Hessen. Der Rhein begrenzt das Gebiet im Norden und Osten, mit dem Rheinknie bei Bingen, über Mainz bis Worms im Süden. Auf der linken Rheinseite erstreckt sich das Rheinhessische Hügelland (Land der 1000 Hügel) etwa bis Alzey. Die Anbaugebiete Pfalz (südlich), Nahe (westlich bei Bad Kreuznach) und Rheingau (nördlich am anderen Rheinufer) sind angrenzend. Rheinhessen gehört zu den wärmsten deutschen Anbaugebieten. Geschützt durch die Berge von Odenwald und Taunus herrscht ein mildes Klima, das für den Weinbau nahezu optimal ist. Löss ist das hauptsächliche Ausgangsgestein in Rheinhessen, für den Weinbau sind unter anderem auch die Bodenarten Sand, Mergel, Kalkstein, Ton und Rotliegend von Bedeutung. Rheinhessen gehört zu den Regionen mit relativ wenig Niederschlag, aber vielerorts sorgt eine tiefe Lössdecke sowie Mergel- und Tonböden für einen guten Wasserhaushalt. Das Anbaugebiet ist in die Bereiche Bingen, Nierstein und Wonnegau mit 24 Großlagen und 434 Einzellagen gegliedert. Nur vier Gemeinden in Rheinhessen betreiben keinen Weinbau auf der eigenen Gemarkung. Viele Spitzenlagen gehören zur Rheinfront um Nackenheim, Nierstein und Oppenheim im Zentrum des Bereiches Nierstein. Am Roten Hang zwischen Nackenheim und Nierstein befinden sich die bekanntesten Steillagen Rheinhessens. Die namensgebenden Rotliegend-Böden mit schieferähnlichen Eigenschaften sind vor allem mit Riesling bestockt.