Warenkorb:
leer

  ↑  

Weininfo

Jahrgangswein Nr. 199801

1998, Château Tour de Marchesseau, Appellation Contrôlée, Lalande-de-Pomerol, Bordeaux.
Flaschenvolumen: 0.75 l
Füllstand: into neck (perfekt)
Info-Bild Füllstand
  ↑  
Alkoholgehalt: 12.5%vol
Flaschenpreis: 36,00 €

1998, Château Tour de Marchesseau, Lalande‑de‑Pomerol

Château Tour de Marchesseau ist ein Weingut in der Anbauzone Lalande-de-Pomerol im Anbau­gebiet Bordeaux. Die Winzer-Familie Trocard ist schon seit rund 500 Jahren Besitzer der heutzutage etwa 5 Hektar großen Rebfläche. Merlot ist mit rund 90% Anteil die deutliche Hauptsorte, desweiteren werden etwas Cabernet Franc und Cabernet Sauvignon für die Mischung verwendet. Die Reifezeit in Barriques dauert etwa 12 Monate. Typisch ist ein traditionell erzeugter, trockener, fruchtiger Rotwein mit weichen Tanninen und Aromen reifer Beeren. Das bekannte Weinhaus Brogsitter ist Handels­partner von Château Tour de Marchesseau.

  ↑  

Die rote Rebsorte Merlot stammt aus Frankreich und gehört zu den noblen Rebsorten. Sie ist seit Jahr­hunderten bekannt und wurde 1784 im Bereich Libournais erstmals als Merlot dokumenta­risch erwähnt. Der Name bezieht sich auf die Amsel (merle), die Merlot gerne nascht. Die Sorte hatte damals bereits eine große Bedeutung für den franzö­sischen Weinbau und belegt heutzutage den größten Anteil der Rebflächen in Frankreich. In den Bordeaux-Bereichen Pomerol und Saint‑Émilion ist Merlot die Hauptsorte der großen Rotweine und im Médoc Verschnitt­partner von Cabernet Sauvignon. In Pomerol werden aus Merlot die berühmten Rotweine der Weingüter Château Pétrus und Château Le Pin nahezu sortenrein gekeltert. Diese zählen zu den besten und teuersten Rotweinen der Welt. Merlot ist auch in Übersee populär und wird in Kalifornien nach Chardonnay und Cabernet Sauvignon am häufigsten angebaut. Die früh reifenden Trauben erbringen fruchtige, körper­reiche und vollmundige Weine. Merlot wird häufig als optimale Ergänzung zu Cabernet Sauvignon verwendet, da die Merlot-Trauben weniger Tannine und Säure enthalten und somit als abmildernder Faktor wirken. Sortenreine Merlot-Roweine sind im Vergleich dazu zumeist etwa früher genussreif, aber die körper­reichen Spitzen­weine können auch Jahrzehnte gelagert werden.

  ↑  

Pomerol ist eine kommunale Anbauzone am rechten Ufer der Dordogne im Anbau­gebiet Bordeaux und mit etwa 800 Hektar Rebfläche hier die kleinste der berühmten Weinbau-Gemeinden. Pomerol war einst ein Subbereich der benachbarten Anbauzone Saint‑Émilion und wurde 1900 eine eigene Appellation. Der Name bezieht sich auf das lateinische pomarium (Obstgarten). Die Römer betrieben hier früher Weinbau. Schon bevor die Pomerol-Weine gegen Ende des 19. Jahr­hunderts sehr bekannt wurden, waren sie bei Pilgern auf dem Jakobsweg nach Santiago de Compostela höchst beliebt. Rund 80% der Anbaufläche ist mit Merlot bestockt. Die weiteren Rebsorten für den Verschnitt sind Cabernet Franc, Cabernet Sauvignon und Malbec. Die Sand-Kiesböden mit Unter­schichten aus eisen­haltigem Lehm bieten ausge­zeichnete Bedingungen für die Erzeugung der samtigen, fruchtigen, körper­reichen Rotweine mit viel Lager­potential. Etwa zwei Jahre Reifezeit in Barriques sind typisch. Erstaunlicherweise wurde keine Grand-Cru-Klassi­fizierung für Pomerol geschaffen, aber in der Gemeinde liegen heraus­ragende Weingüter, wie Château Pétrus und Château Le Pin, deren Rotweine (fast reinsortig Merlot) zu den besten und teuersten der Welt gehören. Eine Gruppe von etwa 20 Weingütern wird zur Spitzen­klasse gezählt. Die Anbauzone genießt allgemein ein hohes Ansehen für hochwertige Rotweine.

Die nördlich angrenzende Anbauzone Lalande-de-Pomerol ist seit 1936 eine eigene Appellation für Rotwein. Viele Weingärten wurden von den Johannitern angelegt. Die Rebflächen (etwa 1100 Hektar) befinden sich in den Gemeinden Lalande-de-Pomerol und Néac (ein wenig höher gelegen). Die Rebsorten-Anteile und der Ausbau-Stil sind in Lalande-de-Pomerol und Pomerol ähnlich.

  ↑  

Appellation Contrôlée (AC) ist ein System für die kontrollierte Herkunfts­bezeichnung französischer Qualitäts­weine. Die voll­ständige Bezeichnung lautet “Appellation d’Origine Contrôlée” (AOC) und 2009 wurde stattdessen, mit Bezug auf die EU-Weingesetz­gebung, die Kategorie “Appellation d’Origine Protégée” (AOP) als geschützte Ursprungs­bezeichnung eingeführt. Das Appellations-System umfasst die Güteklassen für die besten Weine. Das wichtigste Kriterium ist die Herkunft (Region, Bereich, Gemeinde) der Trauben. Kommunale Appellationen sind höher bewertet als regionale Appellationen. Die höchsten Einstufungen (Crus Classés = Klassifizierte Gewächse) sind für begrenzte Rebflächen (Lage, Château oder Domaine) unter Berück­sichtigung des Terroirs (Boden­beschaffen­heit und Mikroklima) möglich. Die je nach Appellation zu beachtenden Richtlinien beziehen sich auf Weinart (Rotwein, Weißwein, Rosé), zugelassene Rebsorten, Weingarten­pflege, Reifegrad der Trauben, Alkohol­gehalt, Vinifikation (Art der Wein­bereitung) und Produktions­menge. Eine Qualitäts­prüfung ist seit 1974 Voraus­setzung für die Vermarktung der Weine unter der Appellations-Angabe. Bei der Produktion von Landweinen (Vin de Pays, IGP) mit regionalem Charakter gelten hingegen weniger strenge Vorgaben und Tafelweine (Vin de Table, Vin Ordinaire, Vin de France) sind einfache Konsumweine ohne genaue Herkunftsangabe.

  ↑